Orientteppiche

Orientteppiche

Der Orientteppich

Jeder von uns kennt sie, die ganz besonderen Teppiche (echte Kunstwerke), die unsere Räume in ein ganz anderes Licht setzen. Ihre häufig aufwändigen Muster und Farbgebungen faszinieren nicht nur Teppich-Fans – und viele Märchen, Sagen und Geschichten über Orientteppiche wurden in den letzten Jahrtausenden von der einen zur anderen Generation weiter gegeben. Orientteppiche sind Kulturgüter, seit Jahrtausenden Teil unseres Lebens. Doch woher stammen sie wirklich, worauf müssen wir achten – und in welcher Weise beeinflusst ein Orientteppich unser Leben? – Wir wollen Ihnen hier versuchen, einen kleinen Überblick zu geben.

Die Geschichte des Orientteppichs

Den Ursprung der Orientteppiche finden wir in Zentralasien, wo Nomaden schon vor mehr als 2.500 Jahren ihre Ausrüstung (z.B. Decken, Wandbehänge, Taschen oder eben auch Teppiche) geflochten und im weitesten Sinne auch gewoben haben. Dafür wurde Wolle von Schafen, Ziegen oder auch Kamelen genutzt. Die Entstehungszeit des ältesten gefundenen Teppichs konnten Wissenschaftler auf das ungefähre Jahr 500 vor Christus datieren – und der Zweck war wahrscheinlich einfach zur Kälte-/Wärme-Isolierung. Sehr schöne Teppiche wurden damals auch schon häufig als Geschenk für andere Sippen oder Familien verwendet und waren dementsprechend wertvoll.

Für die Zeit danach fehlt zwar der Nachweis, wie Teppiche weiterhin genutzt und hergestellt wurden (es gibt einzelne Erwähnungen von Marco Polo über Teppiche aus dem 12./13. Jahrhundert), aber es ist davon auszugehen, dass die Kunst des Teppichknüpfens immer mehr perfektioniert werden konnte, so dass gerade auch im Mittelalter einige hervorragende Teppiche von den Kreuzrittern oder anderen reisenden Händlern vom Orient aus nach Europa gebracht wurde, wo sie in Burgen, Palästen, Kirchen und weiteren höchst wichtigen Gebäuden vor allem als Raumschmuck aufgehängt oder auf den Boden gelegt wurden.

Diese Orientteppiche wurde auch damals schon in großen Manufakturen hergestellt – und ihre Materialien, Muster und Motive wandelten sich im Laufe der Zeit. Häufig wurden Seidengarne oder auch sogar Edelsteine mit verarbeitet. Goldfäden, Perlen oder auch Kristalle waren ebenfalls ein Ausdruck der edlen Knüpfkunst des Orients.

Orientteppiche als Kriegsbeute wurden sehr häufig nach den diversen Schlachten zu den höchsten Regierenden gebracht und dementsprechend gewürdigt. Die kunstvollen Teppiche zeigten schon zu dieser Zeit, wie perfekt damals gearbeitet wurde. Auf Teppich-Motiven wurden ganze Geschichten erzählt, Kriegsdokumentationen erstellt, Tier- insbesondere Jagdmotive dargestellt, selbst einzelne Personen, wie Landesoberhäupter, Kirchenfürsten und viele mehr, ließen sich per Knüpfteppich oder Webteppich verewigen.

Im 18. Jahrhundert war der Orientteppich etwas aus der Mode gekommen, doch nach den Weltausstellungen in London und Wien (1851 und 1873) ging es schnell wieder aufwärts. Neue Manufakturen wurden gegründet, moderneres amerikanisches Design war gefragt und immer wieder auch die asiatischen Motive. Die Weltkriege im 20. Jahrhundert bewirkten wieder einen Rückgang der Teppich-Herstellung, Orientteppiche konnten sich die Menschen kaum leisten und waren sehr, sehr selten geworden. Erst in der Nachkriegszeit, also während des sogenannten Wirtschaftswunders zeigte man wieder seinen Wohlstand – Orientteppiche wurden wieder begehrte Objekte und häufig auch als Kapitalanlage erworben. Handgeknüpfte Orientteppiche sind kostbar, halten ein Leben lang (und länger) und sind auf keinem Fall zu vergleichen mit den billig produzierten, industriell gefertigten Teppichen.

Der Orientteppich als Kostbarkeit

Ein Orientteppich wird meist in der gleichen Art und Weise geknüpft, so dass alte Traditionen nicht ganz vergessen werden. Außen herum ist die „Bordüre“, die Umrandung, die meist dreigeteilt ist (in Außen-, Mittel- und Innenbordüre). Der Innenraum heißt „Fond“, wo genau im Mittelpunkt des Teppichs sich das Hauptornament befindet. Zusätzlich können verschiedene „Motive“ das Muster des Teppichs ausmachen und in den Ecken der Innenbordüre befinden sich im Normalfall die sogenannten „Eck-Ornamente oder –Viertel“, die diesen harten Übergang von Bordüre zum Innenraum etwas auflockern und abrunden.

Die Herstellung der Orientteppiche sowie das Einigen auf ein bestimmtes Muster wurden im Laufe der letzten Jahrhunderte immer vom Einfluss der politischen, religiösen oder wirtschaftlichen Mächte abhängig gemacht. Die verwendeten Symbole und Grafiken entstammten häufig aus unserer frühen vorchristlichen Zeit, doch wurden sie meist als Schmuck gewertet, anstatt die alte Bedeutung dieser Symbole zu beachten.

Die Raumgestaltung mit Orientteppichen kann in den unterschiedlichsten Methoden vollzogen werden. Die russischen und alle ähnlichen östlichen Völker benutzen noch immer die Orientteppiche als Wandbehang und Isolierung gegen die Kälte, wie auch gegen die Hitze. Als Fußbodenbelag kennen wir Europäer ihn meist. Die Farben und die möglichen Motive leuchten in allen Variationen, ein seidiger Schimmer umspielt die Wolle und Jeder erkennt sofort: Ein Orientteppich ist eine wahre Kostbarkeit.

Tipps zum Kauf eines Orientteppichs

Welcher Teppich darf sich eigentlich „Orientteppich“ nennen? – Hier eine kleine Auflistung:
Orientteppiche sind entweder handgewebt oder handgeknüpft und bestehen zu 100 Prozent aus Naturfasern. Die verwendeten Farben und Motive zeigen altbekannte Symbole der Menschheit. Und nun erlösen wir Sie – Ja, der Orientteppich muss tatsächlich aus dem Orient kommen.

Die eigentlichen Knüpfgebiete für Orientteppiche werden wie folgt genannt: China, Zentralasien mit Tibet, Nepal, Indien und Afghanistan), der Iran und der Kaukasus, der Balkan sowie Anatolien in der Türkei. Nordafrika hat ebenfalls eine große Tradition im Teppichknüpfen.

Wenn Sie eine gute Qualität eines Orientteppichs erhalten möchten, dann bitten wir Sie zu einem Fachhändler zu gehen. Nur dort werden Sie in jeglicher Weise unterstützt. Ihnen werden die Unterschiede der traditionellen Knüpfgebiete sowie diese zwischen den verwendeten Materialien (wie zum Beispiel Seiden-Orientteppichen und denen aus Schurwolle) vorgeführt – und natürlich auch die Feinheiten, wie zum Beispiel die Knotenanzahl pro Quadrat-Zentimetern dargestellt. Als Laie können Sie diese Unterscheidungen gar nicht machen. Daher: Vertrauen Sie besser immer Ihrem Fachverkäufer.

Orientteppiche
Erthalstraße 14 • 63739 Aschaffenburg
Tel. 06021 570953 • Fax 06021 4388115 • info@teppich-rezai.de
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